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17.07.2014

SAP wächst weiter in der Cloud

Ein kostspieliger Patentstreit in den USA hat dem Softwarekonzern SAP im zweiten Quartal einen starken Gewinnrückgang eingebrockt. Das operative Ergebnis lag mit knapp 700 Mio. € um fast 30% unter dem Vorjahreswert, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Grund waren Rückstellungen in Höhe von 289 Mio. € für absehbare Zahlungen an das US-Softwarehaus Versata, das die Walldorfer wegen einer Patentverletzung verklagt hatte.

Abgesehen davon legten Umsatz und Gewinn wie erwartet deutlich zu. Das als zukunftsträchtig geltende Geschäft mit Cloud-Produkten - also Mietsoftware aus dem Internet - wuchs weiterhin kräftig.

Der Umsatz der vergleichsweise kleinen Sparte Cloud legte von April bis Juni währungsbereinigt um 39% gegenüber dem Vorjahresquartal auf 242 Mio. € zu. Dazu trug vor allem die Übernahme des US-Unternehmens Fieldglass bei, einem Anbieter von Programmen zum Management von Zeitarbeitskräften.

Der Weltmarktführer für Software zur Steuerung von Unternehmen korrigierte daher seine Prognose für das Gesamtjahr etwas und will nun 1,0 Mrd. bis 1,05 Mrd. € Umsatz mit Cloud-Diensten generieren. SAP wachse hier schneller als die Konkurrenz, sagte Vorstandschef Bill McDermott. Der Umsatz lag hier mit 957 Mio. € nur leicht unter dem Vorjahreswert.

Die Euro-Stärke zum Dollar und zu asiatischen Währungen belastete Europas grössten IT-Konzern weiterhin und kostete 3 Prozentpunkte Wachstum. Der Gesamtumsatz kletterte mit 4,15 Mrd. € währungsbereinigt um 5%. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Steuern und Zinsen erhöhte sich um 7% auf 1,24 Mrd. €. Damit blieben 29,8% vom Umsatz als operativer Gewinn zurück. An der Jahresprognose für den Gewinn hielt SAP fest. Er soll 5,8 bis 6,0 Mrd. € erreichen.

Quelle NZZ vom 17. Juli 2014