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05.02.2014

Inflation im Euroraum sinkt - Arbeitslosigkeit bleibt hoch

Die Inflation in der Europäischen Währungsunion sinkt. Im Januar betrug die allgemeine Teuerungsrate nur 0,7 Prozent. Das entsprach einem Rückgang von 0,1 Prozentpunkten gegenüber dem Vormonat, teilte das EU-Statistikamt Eurostat in Luxemburg mit.

Die abermals gesunkene Inflation überraschte viele Marktbeobachter, die eher mit einer gestiegenen Rate - mit 0,9 Prozent - gerechnet hatten. Hauptgrund für den Rückgang sind die sinkenden Energiepreise.

Weiter hohe Arbeitslosigkeit

Überdurchschnittlich verteuerten sich im Januar hingegen Lebensmittel, Alkohol und Tabak mit 1,7 Prozent, gefolgt von Dienstleistungen mit 1,1 Prozent. Die Energiepreise fielen im Vergleich zum Januar 2013 um 1,2 Prozent, während sich
Industriegüter um 0,2 Prozent verteuerten.

Die Europäische Zentralbank, deren Führung in der kommenden Woche zusammenkommt, um über die angemessene Geldpolitik zu bestimmen, zielt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Manche Beobachter glauben, dass die aktuell niedrigen Teuerungs-Zahlen die Währungshüter zu weiteren Schritten veranlassen könnten. Die Zentralbank hatte im November den Leitzins auf rekordtiefe 0,25 Prozent verringert.

Spiegelbildlich zur weiter niedrigen Teuerungsrate verharrt die  Arbeitslosigkeit in den Währungsunion insgesamt auf hohem Niveau. Im Dezember 2013 waren etwas mehr als 19 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter ohne Job. Das entsprach einer Quote von 12 Prozent. Seit Oktober blieb die Quote demnach stabil, zuvor hatte sie auf dem Rekordwert von 12,1 Prozent gelegen.

Die Daten beziehen sich auf die damals noch 17 Länder mit der Eurowährung. Die Jugendarbeitslosigkeit ging zum Jahresende erstmals seit Monaten zurück. Besonders schwierig ist die
Lage weiter in den von der Finanzkrise besonders betroffenen Ländern Spanien, Portugal und vor allem Griechenland.

 

FAZ vom 5. Februar 2014