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25.05.2015

Das Heer der Zeitarbeiter wächst wieder

Der Umsatz der Zeitarbeitsbranche in Deutschland ist 2014 um 7,7 Prozent auf 24 Milliarden Euro gewachsen. Die Zahl der beschäftigten Zeitarbeitnehmer legte dagegen nur um 2,6 Prozent auf rund 860.000 Personen im Jahresdurchschnitt zu. Das geht aus einer bislang unveröffentlichten Studie des Marktforschungsinstituts Lünendonk hervor, das der Frankfurter Allgemeine Zeitung vorliegt.

„Das Umsatzwachstum ist vor allem auf die Tariferhöhung zurückzuführen“, erklärt Hartmut Lüerßen von Lünendonk. Um diesen Effekt bereinigt, ergebe sich eher eine Stabilisierung des Marktes. In den vergangenen beiden Jahren war die Beschäftigtenzahl geschrumpft. Der Anteil der Leiharbeiter an allen Beschäftigten in Deutschland bleibt mit 2,4 Prozent gering. Auch für das laufende Jahr gehen die Unternehmen nur von einem geringen Wachstum des Marktes aus.

Marktführer bleibt die deutsche Tochtergesellschaft des niederländischen Randstad-Konzerns mit einem Umsatz von 1,95 Milliarden Euro, gefolgt von Adecco-Deutschland (1,6 Milliarden Euro), der Persona Service GmbH aus Lüdenscheid (710 Millionen Euro) und Autovision Zeitarbeit (618 Millionen Euro), einer Tochtergesellschaft des Automobilherstellers Volkswagen.

Lüerßen warnt vor den Plänen der Bundesregierung, die Branche weiter zu regulieren. Wenn die Überlassungsdauer von Zeitarbeitern auf 18 Monate beschränkt werde, könnten etwa in der Automobilindustrie viele Entwicklungsprojekte mit Laufzeiten von mehr als zwei Jahren nicht zu Ende geführt werden. „Es drohen im Extremfall Qualitätsprobleme, die den Standort Deutschland in einigen Jahren spürbar schwächen könnten.“

 

Quelle FAZ.NET