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09.05.2014

Chinas Inflation auf neuem Tief

mac. Peking ⋅ Die Konsumentenpreise in China sind erneut weniger stark gewachsen als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg der Konsumentenpreisindex um 1,8% an, wie das nationale Statistikamt mitteilte. Mit mindestens 2,1% war allgemein gerechnet worden; im März hatte die Zahl bei 2,3% gelegen. Schon damals waren Rufe nach einer Intervention der Notenbank und geldpolitischen Lockerungen aufgekommen. Nun haben sie sich noch verstärkt. Einher gehen die Aufrufe mit einer schwächelnden Gesamtwirtschaft, worauf verschiedene Indikatoren hindeuten. Analytiker sehen deshalb Raum für wirtschafts- und geldpolitische Eingriffe zur Stimulierung der Nachfrage. Die Gründe für die niedrige Inflation liegen sicherlich in eher schwächerem Konsum und fallenden Preisen für Rohmaterialien, die durch Überkapazität in einigen Branchen (Stahl, Zement) bei gleichzeitig verlangsamender Bautätigkeit beeinflusst werden. Auch saisonale Gründe spielen aber eine Rolle. Die Lebensmittelpreise sind weniger stark gestiegen. Zudem war die Vorjahresbasis relativ hoch. Die Produzentenpreise verharrten im April im deflationären Bereich, bei –2%.

Quelle NZZ vom 9. Mai 2014