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10.10.2014

Amazon eröffnet Laden in New York

Der Internetversandhändler Amazon macht in New York einen Verkaufsladen auf. Das Geschäft an der 34. Straße liegt gegenüber dem Empire State Building und liegt in der Nähe des Großkaufhauses Macy’s, eines Touristenmagnets. Das berichtet die für gewöhnlich gut informierte Zeitung „Wall Street Journal“. Amazon selbst kommentierte den Bericht nicht.

Für den Internetversandhändler ist der Schritt in den regulären Einzelhandel, der noch vor dem Weihnachtsgeschäft erfolgen soll, ein Novum. Der Laden soll sowohl als Verkaufsort als auch als Warenhaus dienen, damit Amazon Internetkunden noch am selben Tag beliefern kann. Bestellungen über das Internet sollen in dem Geschäft abgeholt werden können. Amazon will in dem Laden aber wohl auch eigene Produkte wie den E-Buchlesegerät Kindle ausstellen. Der Ausflug in den stationären Einzelhandel kann, wenn erfolgreich und auf andere Städte ausgeweitet, die dünne Gewinnmarge Amazons weiter drücken.

Amazon verfolgt seit einiger Zeit die Strategie, Bestellungen noch am selben Tag auszuliefern. Dafür hat der Internetversand in der Nähe von amerikanischen Ballungsräumen mehr Lagerhäuser als zuvor gebaut, um die räumliche Distanz zu verringern. Amazon gewinnt damit Vorteile gegenüber Mitbewerbern. Auf der Strecke bleibt dabei der Kampf des Unternehmens gegen die von den Bundesstaaten erhobene Verkaufsteuer. Als Internetversandhandel konnte Amazon viele Jahre Waren steuerfrei an Endkunden ausliefern, wenn es in den Bundesstaaten keine physische Repräsentanz des Unternehmens gab. Die Kunden müssen zwar die Steuer eigenständig als Nutzungssteuer an ihren Wohnsitzstaat abführen, das aber geschah nur sporadisch und wurde oft vergessen.

Quelle FAZ vom 10. Oktober 2014